6 Schritte zur Vereinfachung des Lebens und der Arbeit
Erst seit einiger Zeit mache ich mir Gedanken über ablenkende Gegenstände in meinem Atelier und zugleich meiner Wohnung. Das tue ich schon seit längerem, aber vieles wird mir erst jetzt noch bewusster.
1. Minimalismus - befreit das Denken
Ich habe noch nie sonderlich viel besessen und dennoch; ich empfinde es als zu viel. Oft hatte ich schon den Gedanken, verschenke und verkaufe einfach alles und schau, was dann passiert. Dieser Gedanke gefällt mir und lässt mich nicht los.
Seit einigen Monaten habe ich entrümpelt, das klappt für mich selbst ganz gut. Was alles gehen musste:
- alte Fotos habe ich minimiert auf ca. 20%
- Zeugnisse von der Grundschule
- Elektrogeräte, die ich 1 x im Jahr nutze, wie ein Fußbad-Sprudler
- Unechte Blumen ... der Anblick hat mich jedes Mal Gedanken gekostet:
- Ist es schön oder Kitsch? Diese Gedanken kann ich jetzt für was Anderes verwenden
- Kleine Fellteppiche, solche Staubfänger
- Kisten für die Aufbewahrung - bis jetzt nur eine, ich geb's zu
- Zeichenutensilien, die ich nicht mehr benutze
- Viel Kleinkram
- Tassen, die so garnicht passen oder defekt sind
- Plastikgegenstände
- Stühle, ich weiß nicht, warum ich so viele Stühle habe
Ich für mich selbst mag das Ausmisten; meine Mitbewohnerinnen und Mitbewohner sind eher die Sammler und fühlen sich in ihren Gewohnheiten gestört.
Recherchiert man über das Thema Minimalismus gibt es viele sehr wertvolle Beiträge im Internet, v.a. via Youtube. Und von dem Thema kommt man automatisch zu:
2. Zero Waste
Es gibt tatsächlich Leute, die produzieren in einem viertel Jahr nur ein Einweckglas Müll. Also Hals Waste wäre für ich schon ein erheblicher Fortschritt. Es ist gar nicht so schwer, einige wenige Schritte sind ein Anfang:
- Badprodukte werden selbst hergestellt und all die bunten Plastikflaschen verschwinden - was für eine Wohltat fürs Auge und zudem Entfernung überflüssiger Chemie von Haut und Haaren.
- für Shampoo und Spülung gibt es pure Seife
- Plastikzahnbürsten werden durch Bambus-Zahnbürsten ersetzt
- Zahnpasta kann mit Kokosöl und Kurkuma und einem Pfefferminzöl leicht selbst hergestellt werden.
- Putzmittel kann man komplett durch Natron, Essig und Zitronensäure ersetzen
- Zum Einkaufen nimmt man Gefäße und Beutel mit
- Es gibt auch Unverpackt-Geschäfte, Bauernhöfe, Märkte
Auf einige geliebte Gewohnheiten muss man leider verzichten:
- Lieferservice
- McDonalds, der Müll ist der Hammer :-(
- Chips, Schokolade ...
- Coffee to go ...
- Kompestieren ist notwendig
3. Kaufe gebraucht und baue selbst
Ich liebe es alte Möbel zu ergattern und aufzupeppen, hier sehen Sie eine Kommode vorher:
Diese Kommode habe ich über ebay Kleinanzeigen gefunden, sie ist eher semi-optimal restauriert: sehr dick angestrichen und eine Überlackierung fehlt, die schwarzen Knäufe sind nicht so ganz mein Fall ... und irgendwann habe ich diese Kommode einer Schönheitskur unterzogen und hier ist das wunderschöne Stück:
Was habe ich gemacht?
Das Zuviel an Farbe habe ich abgeschliffen, neue Keramik - Knäufe - für solche Fälle habe ich eine Sammlung zu Hause - angebracht und einen Aufkleber in der Front aufgeklebt. Den Aufkleber habe ich von einem Dawanda Shop.
Ich finde das gibt der Kommode das I - Tüpferlchen.
Ich habe bereits viele Möbel restauriert ... gebrauchte Möbel sind faszinierend, sie haben Geschichte und man kann so viel draus machen.
4. Verkleinern
Auf kleinerer Fläche wohnen befreit von vielen Gegenständen und man gewinnt Zeit. Ich träume tatsächlich von einem Tiny House - ein kleines mobiles Holzhaus. Das schwerste an so einem Projekt ist es, einen Stellplatz zu finden.
Mal schauen ich könnte mir solch ein Wohnen durchaus vorstellen ... es ist ein Traum von mir, verkleinern heißt, weniger Verpflichtung, weniger arbeiten, mehr Freiheit. Apropros ...
5. Beemohr strickt auf kurzem Wege
Auch meine Firma arbeitet möglichst ohne viel Verschwendung:
- meine Strickerinnen arbeiten in Deutschland
- wir stricken fast ausschließlich nach Bestelleingang, das Lager ist schmal
- wir verwenden Handstrickgarne, die sind weit weniger vorbehandelt wie die Industriegarne
- die Modell können Sie nach dem Tragen an die frische Luft hängen und müssen nicht sofort waschen
- Wir versenden in kleinen Kartons, die der Größe der Bolero entsprechen, eingeschlagen in einem leichten Seidenpapier
- Ich bemühe mich Kartons wieder zu verwenden
6. Anschaffungen werden sorgfältig durchdacht
- Seitdem ich ausmiste, frage ich mich, warum ich manche Sachen gekauft habe
- Reinkommen darf nur noch wenig, dafür wertvoll
- ich habe nur noch eine Kreditkarte und das auch nur, weil manche Firmen nicht ohne Kreditkarte - im Business - abbuchen können
- ich bezahle fast nur noch bar; zum Einen möchte ich gern, dass das Bargeld zu Gunsten der Freiheit erhalten bleibt und zum Anderen hat man einen viel besseren Überblick
- Kommerzielles Fernsehen sehe ich schon seit Jahren nicht mehr, GEZ ist ja leider trotzdem fällig, aber auch hier gibt es Wege (siehe Schrang TV)
- Abos habe ich keine, auch das Programm langweilt mich größtenteils
- Ein Festnetz-Telefon braucht man heute auch nicht mehr
Ich kaufe auch noch etwas neu getreu dem Motto:
- wertvoll und wenig ...
++ Bolero Jacken von Beemohr sind mit Liebe gestrickt und aus wertvollen Garnen, sie können auch noch nach der Hochzeit getragen werden. Stricken und Stricksachen passen gut zum Minimalismus - finde ich.
6. Hier noch einige Buchtipps
- "Zero Waste" von Shia Su
- "Das kann doch weg!" von Fumio Sasaki
- "Magic Cleaning" von Marie Kondo
... das ist nur eine Auswahl, ich habe viele, viele mehr gelesen und viele Youtube-Videos gesehen. Viel Freude auf dem Weg zur Vereinfachung - es lohnt sich.
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